Viertelkugel, 1997, Erde und Stahl, 40x15x20 cm
Ein fast beiläufig wahrgenommenes Objekt ist die "Viertelkugel". Irgendwie erwartet man in einer Kirche eine derartige Form, man denkt etwa an ein Weihwasserbecken. Freilich ist ein derartig gestaltetes Becken in einer evangelischen Kirche eher ungewöhnlich, die Füllung mit getrockneter Erde allzumal. Es ist aber eine streng formale Arbeit, eine Viertelkugel eben, die nach dem Prinzip der Arbeiten von Madeleine Dietz mit feuchter Erde gefüllt wurde, die dann im Laufe des Trocknungsprozeßes Risse gebildet hat. Wasser, das ansonsten die Füllung eines derartigen Beckens sein könnte, ist dem Objekt ganz entzogen. Die Irritation tritt nach und nach ein: welche Bedeutung hat ein solches Objekt in einer evangelischen Kirche, woran erinnert es, welche Assoziationen löst es aus?