kein Brunnen, 1999, Erde und Stahl, 90x90x85 cm
Geht man nun die Stufen zum Mittelschiff hinunter, stößt man gleich am Anfang des Kirchenschiffes auf einen schwarzen stählernen Kubus. Mitten in die obere Stahlfläche ist ein Loch eingelassen, durch das man in den Kubus schauen kann. Dabei erblickt man einen aus getrockneten Erdstücken kreisrund geschichteten Brunnen, der ins Bodenlose zu führen scheint. Die naheliegende Assoziation: ein Brunnen? wird vom Werktitel bestritten: kein Brunnen! Denn käme dieser Brunnen mit Wasser in Kontakt, würde seine aus getrockneter Erde geschaffene Form zerfließen. Das Objekt lebt vom Kontrast des kalten und strengen Stahls mit der warmen Erde. Im Kontext einer Kirche läßt das Kunstwerk an jene Bedeutung denken, die das Taufbecken früher am Kircheneingang hatte. Noch heute findet sich in vielen alten Kirchen der Taufstein gleich direkt am Kircheneingang, verbunden mit Szenen aus der Schöpfungsgeschichte.