kein Schrein, 1998, Erde und Stahl, vierteilig, 200x100x25 cm

Ähnliche Irritationen ergeben sich vermutlich auch, wenn man das nächste Objekt betrachtet. Zunächst scheint es sehr gut, fast zu gut in den Raum der Kirche hineinzupassen. Als Schrein bezeichnen wir zunächst ganz allgemein einen Kasten, dann im Mittelalter vor allem den Reliquienschrein, den Sarg und die Archivtruhe. In anderen kulturellen Kontexten ist der Schrein die Gesamtbezeichnung für einen Tempel. In diesem Fall wird die Skulptur des Schreins durch vier Kästen zusammengesetzt, wobei drei Kästen "verschlossen" sind, während im vierten die geschichteten Erdstücke sichtbar sind. Der Betrachter weiß nicht, ob die verschlossenen Kästen ebenfalls Erdstücke enthalten oder ob sie nicht doch leer sind. Und wiederum bestreitet der Werktitel die erste Assoziation: "kein Schein"!

Der weitere Gang der Ausstellung führt nun hinunter in die Krypta der Kirche.

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